HomeEntertainmentInterview mit David Garrett – Teil 3

Interview mit David Garrett – Teil 3

David Garrett The Champ talks

Interview mit David Garrett – Teil 3

„Jeder Moment des Lebens braucht irgendwie einen geilen Soundtrack.“

David Garrett The Champ talksDavid, du hast ja zwei Staatsbürgerschaften; neben der deutschen auch die amerikanische Staatsangehörigkeit und konnten neben deiner Musikkarriere in den USA in New York ja das BWL-Studium mit dem Master-Degree abschließen?

David Garrett: Genau. Wobei es kein BWL-Studium war, sondern ich ein Studium für Komposition und Geige gemacht habe mit dem Abschluss als Master.


Wie hast du diesen zeitlichen Spagat gemeistert zwischen `normalem Studentenleben´ und den Terminen und Musik-Auftritten?

David Garrett: Ich habe ja in den vier Jahren keine Musikauftritte machen dürfen. Da war es wirklich ein reines `Sabbatical´, welches auch von der Schule auferlegt wurde. Weder die Schauspieler, noch die Musiker, noch die Tänzer hatten die Möglichkeit aufzutreten, weil die Direktion wirklich Wert daraufgelegt hat, dass man sich voll auf das Studium konzentriert.

„Der persönliche Reiz liegt daran, dass ich meine Eigenständigkeit mit New York verbinde. Das erste Mal auf eigenen Beinen zu stehen, das erste Mal gute oder schlechte Entscheidung zu treffen, das verbindet einen natürlich mit der Stadt.“

David Garrett

New York – `Die Stadt, die niemals schläft´- hat ja einen besonderen Platz in deinem Leben, denn du hast ja dort ein eigenes Apartment und dein Bruder lebt ja schon seit Jahren mit seiner Familie in Upstate – New York.
Was macht für dich den persönlichen Reiz dieser Stadt aus? Und welche drei Plätze von New York sollte man als Besucher dieser Stadt deiner Meinung nach unbedingt gesehen haben?

David Garrett: Der persönliche Reiz liegt daran, dass ich meine Eigenständigkeit mit New York verbinde. Das erste Mal auf eigenen Beinen zu stehen, das erste Mal gute oder schlechte Entscheidung zu treffen, das verbindet einen natürlich mit der Stadt. (lacht)

Drei Plätze in New York, die ich persönlich vorschlagen würde:
1.) Also, um Gottes Willen nicht Times Square. Lieber über die Brooklyn Bridge gehen, aber dann vom Stadtteil Dumbo Richtung Manhattan, nicht von Manhattan Richtung Dumbo, denn dann hast du nicht diesen schönen Blick.
2.) Im Stadtteil Tribeca Soho spazieren gehen. Dort ist viel weniger los als am Times Square und es gibt viele tolle kleine Boutiquen.
3.) Central Park, aber nicht 66. Street, sondern Central Park Uptown – sprich von der 95. Street nach oben gehend – denn dort sind wunderschöne kleine Gärten und keine Touristenmassen.

„Ich bin jemand, der sich selbst gerne ausprobiert und kreativ ist in der Küche. Manchmal funktioniert es, aber die meiste Zeit liege ich dann doch daneben, also ist es gut, dass ich nicht Koch geworden bin, sondern Musiker.“

David Garrett

Deine zweite Leidenschaften abseits der Bühne ist ja das Kochen. Welches Gericht ´à la Garrett´ kannst du empfehlen aus deiner Küche?

David Garrett: Ein bisschen kochen kann ich, ja. Wobei `Leidenschaft´ ein großer Begriff ist. (lacht)
Ich versuche immer noch irgendwie, `Borschtsch´ richtig hinzubekommen, aber das hat meine Oma viel besser gemacht als ich. Ich bin jemand, der sich selbst gerne ausprobiert und kreativ ist in der Küche. Manchmal funktioniert es, aber die meiste Zeit liege ich dann doch daneben, also ist es gut, dass ich nicht Koch geworden bin, sondern Musiker.

David Garrett - SoloDie Musik ist ja ein fester Bestandteil von dir. Wenn man jedoch mal die klassischen Werke außen vorlässt, welche Genres an Musik würden wir jetzt gerade in deiner Playlist auf deinem Handy oder iPods finden?

David Garrett: Wirklich alles, aber da bin ich wie ganz viele heutzutage. Früher war es doch immer so; in der CD-Abteilung gab es die Rock-Abteilung, die Klassik-Abteilung, den Jazz, den R&B, es gab Electronic und die Punk-Abteilung, und man hat sich immer nur einen musikalischen Bereich angehört. Das gibt es heutzutage zum Glück nicht mehr. Und das ist auch gut so. Ich finde diese musikalische Vielfalt ganz wichtig. Musik lebt von Emotion. Und ich höre mir alles an von Rock bis Heavy Metal, von R&B bis Jazz, von Deep House bis EDM. Und ich finde, das gehört doch dazu. Jeder Moment des Lebens braucht irgendwie geilen Soundtrack. Je mehr man diese musikalische Vielfalt hat, je besser lebt es sich. Daher gibt es so ziemlich alles auf meiner Playlist.

„Musik lebt von Emotion.“

David Garrett

David Garrett - Teufelsgeiger

Eine letzte Frage noch: Du wirst ja oft als `Paganini unter den Popstars´ bezeichnet. Im Film `Der Teufelsgeiger´ konnte das Publikum erstmalig einen David Garrett als Schauspieler in scheinbar perfekte Rolle als eben jenen `Niccolò Paganini´ bewundern. Wie waren Ihre Erfahrungen bei diesem Schauspieldebüt?

David Garrett: Ich habe mir jedenfalls sehr viel Mühe mit dem Soundtrack gegeben und das war für mich das Allerwichtigste, den Soundtrack zu schreiben. Man muss ja auch fairerweise sagen, dass kein anderer Schauspieler diese Geigenparts nur ansatzweise visuell richtig hinbekommen hätte und da ja auch viel Musik im Film vorkommt, habe ich mir dann gesagt; `Naja, die paar Sätze Text werde ich dann auch schon irgendwie schaffen´. (lacht)

David, wir sind am Ende des Interviews angelangt. Herzlichen Dank hierfür – und gerne `auf ein nächstes Mal bei The CHAMP talks´!

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Interview: Andreas Detert / Fotos: David Garrett, Christoph Köstlin, Anne Lemo, Pedro Becerra, Uwe Müller, Wiola Janoschek